Wer bin ich? Die 5 Säulen der Identität

Wer bin ich? Die 5 Säulen der Identität

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Wer bin ich?

Die Frage hat sich sicherlich schon fast jede und jeder einmal gestellt, aber vermutlich nur die Wenigsten haben darauf tatsächlich eine Antwort gefunden.

Seitdem wir das erste Mal - vermutlich in der Zeit der Pubertät - angefangen haben über diese Kernfrage unserer Existenz zu reflektieren, hat sich sicherlich die Antwort bereits von Frage zu Frage verändert. Dieses Paradoxon, dass sich unsere Identität also innerhalb unseres Lebens verändert wollen wir in diesem Blogbeitrag thematisieren. 

Was gehört zur Identität? 

Welche Aspekte unseres Lebens, unserer sozialen Beziehungen, unserer Persönlichkeit, Ziele, Wünsche und Träume, wie viel Vergangenheit oder Zukunft ziehen wir in einer bestimmten Lebensphase dazu heran, unsere Identität zu charakterisieren? 

Oft bilden wir unsere Identität und damit auch die Frage Wer bin ich auf Basis von greifbaren Merkmalen, wie zum Beispiel unsere Hobbies. Aber auch der Beruf oder die Position im Job werden oft als Identifikation der Persönlichkeit genutzt. Politische Zugehörigkeiten zu einer Partei, Soziale Netzwerke und Gruppen dienen ebenfalls zur Identifikation unserer Person. Viel seltener jedoch beschreibt sich jemand auf Basis seiner Charaktereigenschaften, Talente oder Werte. 

Grundsätzlich kann man sagen, dass wir unsere Persönlichkeit mit Dingen kennzeichnen, die uns wichtig sind und genau das ändert sich von Lebensphase zu Lebensphase. 

Während es als Teenager wichtig ist, sozialen Gruppen anzugehören, legen junge Erwachsene Wert auf einen erfolgreichen berufseinstieg, dann möglicherweise auf die Familien- oder Karriereplanung. Diese Entwicklungsphasen hängen jedoch stark mit gesellschaftlichen “Normen” zusammen, in denen es quasi festgeschrieben ist, bis wann man was erreicht haben sollte. Diese “soziale Uhr” tickt und wenn wir uns in einer bestimmten Lebensphase mit der Identitätsfrage beschäftigen und feststellen, dass wir ganz schön hinterherhinken empfinden wir Stress, Angst oder Unzufriedenheit, woraus auch das Phänomen der Midlife-Crisis hervorgeht. 

Wer bin ich

Die fünf Säulen der Identität

Es ist ganz normal bzw. sogar gut so, dass sich unsere Ziele, Wünsche und Werte im Laufe unseres Lebens verändern, denn das zeugt von einer Entwicklung die wir durchlaufen, sozusagen von der Raupe zum Schmetterling, wobei keine Identität besser oder schlechter als die andere ist. 

Unsere Identität hat nach dem Psychologen Hilarion Gottfried Petzold 5 Säulen, die unsere Identität formen: 

 

1. Leib / Leiblichkeit 

Beschreibt den Körper, in dem man lebt und all seine Funktionen, die Psyche, Gefühle und Emotionen, Verlangen Glaubenssätze, Wünsche und Träume

 

2. Soziales Netzwerk

Die Freunde, Familie, das Umfeld. Bestimmt kennst du den Spruch: Du bist die Summe der 5 Menschen mit denen du dich am meisten umgibst. Zum sozialen Netzwerk gehören aber auch Menschen, die einem vielleicht nicht so wohlgesonnen sind. 

 

3. Arbeit und Leistung

Das beschreibt das eigene "tätig sein", also nicht zwangsläufig die Arbeit, sondern auch alle Tätigkeiten, die man im Alltag ausführt. 

 

4. Materielle Sicherheit

Diese Säule wird durch materielles wie Einkommen, Grundsicherungen, Besitz wie Nahrung, Kleidung oder Weiterbildungsmöglichkeiten usw. gekennzeichnet, denn wenn es an materieller Sicherheit mangelt, beeinflusst dies auch die Identität. 

 

5. Werte

Die letzte Säule der Identität wird von Religion, Moral, Ethik, Integrität und Traditionen geprägt. 


Wer bin ich und wenn ja wie viele

Wir finden uns in unserem Alltag in verschiedensten Situationen wider. Auf der Arbeit, in einer Partnerschaft, bei den Hobbys oder der Familie. In all diesen Situationen leben wir unterschiedliche Teilaspekte unserer Persönlichkeit aus. Spielen wir also verschiedene Rollen? 


Betrachtet man die Identität einer Person, unterscheidet man oft auch zwischen wesentlichen und kontingenten Merkmalen. 

Wesentliche Merkmale sind Merkmale, die nicht austauschbar sind, die du dir, deiner Persönlichkeit und deinem Charakter zuordnest.

Kontingente Merkmale können sich hingegen situativ verändern, spielen nur temporär bei meinen Entscheidungen eine Rolle oder sind einfach beliebig austauschbar und können also in den eben genannten Situationen variieren. 

Wie der Philosoph Friedrich Nietzsche den griechischen Lyriker Pindar schon zitiert: Werde der du bist. Dabei ist das wie wir jetzt wissen gar nicht so leicht. 

Die eigene Identität gibt uns die Möglichkeit durch unsere Taten für uns und unsere Werte einzustehen. Sie verändert sich im Laufe unseres Lebens, weil wir uns verändern. Wichtig ist dabei, dass wir uns nicht eine Identität aufbauen, die auf Basis der Erwartungen unseres Umfelds oder der Gesellschaft, auf dem wie uns andere sehen wollen, existiert. 

Auf die Frage vom Anfang „Wer bin ich?“ Musst du nicht immer eine Antwort parat haben. 

Wie Mira Lobe in ihrem Kinderbuch “Das kleine Ich bin Ich” erzählt, nach dem das kleine Tier verzweifelt versucht hat herauszufinden wer oder was es ist: 

“Zwischen hohen grünen Halben, geht das Ich bin ich spazieren, dreht sich nicht mehr hin und her, denn es ist  - ihr wisst schon wer. Läuft gleich zu den Tieren hin: So jetzt weiß ich, wer ich bin, kennt ihr mich? Ich bin ich. Auch der Laubfrosch quakt ihm zu: Du bist du und wer das nicht weiß ist dumm, bumm.”


Affirmationen um die eigene Identität zu stärken

Zum Schluss möchte ich mit dir noch ein paar Affirmationen durchgehen, die dich beim Entwickeln deiner Identität und Persönlichkeit unterstützen können: 

  • Ich liebe und akzeptiere mich voll und ganz
  • Ich folge meinem Herzen
  • Ich bin toll so wie ich bin 
  • Ich glaube jeden Tag mehr und mehr daran, dass mich mein Weg genau dahin führt, wo ich sein möchte 

 

Was dir sonst noch bei deiner Frage "Wer bin ich" helfen kann, ist diese Frage einfach mal aufzuschreiben. Und dann schreibst du alles auf, was dir dazu in den Sinn kommt. Mal so ganz ohne nachzudenken. 

Falls du dieser Frage einen schönen Rahmen geben möchtest, schau doch mal bei unseren Bullet Journals vorbei: Hier geht´s lang!

1 Kommentar

Kassandra

Kassandra

Vielen Dank für diesen Blogeintrag. Zwar relativ kurz gehalten, aber viel Stoff zum Nachdenken dabei. Ich bin aufgrund einer Entscheidung meiner Eltern quasi im Theater aufgewachsen und habe realisiert, dass ich dort, hinter den Kulissen der Theaterbühne meine Persönlichkeit verloren habe. Seit dem bin ich auf der Suche. Dieser Blog beantwortet natürlich nicht alle fragen, das ist nämlich für alle einheitlich auch gar nicht möglich, gibt aber viele gute Ansätze. Weiter so!

Vielen Dank für diesen Blogeintrag. Zwar relativ kurz gehalten, aber viel Stoff zum Nachdenken dabei. Ich bin aufgrund einer Entscheidung meiner Eltern quasi im Theater aufgewachsen und habe realisiert, dass ich dort, hinter den Kulissen der Theaterbühne meine Persönlichkeit verloren habe. Seit dem bin ich auf der Suche. Dieser Blog beantwortet natürlich nicht alle fragen, das ist nämlich für alle einheitlich auch gar nicht möglich, gibt aber viele gute Ansätze. Weiter so!

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