6 Wege - Intrinsische Motivation

Intrinsische Motivation: Mit unseren Top 6 Tipps zum Erfolg

Es gibt Tätigkeiten, die schieben wir immer und immer wieder vor uns hin, prokrastinieren, bis wir uns endlich dazu aufraffen, die Zähne zusammenbeißen und sie erledigen. Währenddessen empfinden nicht besonders viel Spaß, aber wir wissen, dass sie getan werden müssen. Wieder andere Tätigkeiten erfüllen uns mit einer solchen Freude, dass wir es kaum erwarten können, sie auszuführen und uns wünschen, den ganzen Tag nichts anderes tun zu dürfen. Es entsteht eine Art Flow-Erlebnis. Schuld an dieser unterschiedlichen emotionalen Ausrichtung der Herangehensweise an Aufgaben ist unsere Motivation. Welche Unterschiede es hierbei gibt und wie man dafür sorgt, dass der Spaß am Tun bleibt erfährst du in diesem Artikel.

Der Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation

Grundsätzlich gilt ein Verhalten als extrinsisch motiviert, wenn es instrumentell ist, also dazu dient, ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen bzw. zu vermeiden. Die zu erzielenden Ergebnisse wirken als positive oder negative äußere Anreize. Solche Anreize können Belohnungen in Form von Geld etc. sein. Bei der intrinsischen Motivation stammt die Motivation für eine Aufgabe aus dem Erleben des Verhaltens selbst bzw. aus der Erwartung des Erlebens. Intrinsisch motivierte Tätigkeiten werden um ihrer selbst Willen durchgeführt und bereiten der Person, die sie durchführt Freude. Intrinsische und extrinsische Motivation schließen sich aber nicht grundsätzlich aus.

 6 Wege zur Intrinsische Motivation

Quellen intrinsischer Motivation

Es gibt zwei Quellen intrinsischer Motivation:

  • Interne Prozessmotivation: Man hat Spaß an der Ausführung der Tätigkeit, erkennt ihren Sinn und ist weder unter- noch überfordert. Die Aufgabe wird um ihrer selbst Willen ausgeführt.
  • Internes Selbstverständnis: Es gibt unterschiedliche subjektive Werte und Ideale, an denen ein Mensch seine Handlungen ausrichtet. Das interne Selbstverständnis spricht das Grundmotiv der Leistung an, welches sich in der Selbstbewertung der Person zeigt. Beispielsweise sieht sich die Person als mitfühlenden Menschen und handelt entsprechend dieses Selbstbildes.

Haben Anreize einen negativen Einfluss auf die intrinsische Motivation?

Prinzipiell kann diese Frage mit Nein beantwortet werden. Äußere Anreize haben nur dann einen negativen Einfluss auf die intrinsische Motivation, wenn die Person allein für die Ausführung der Tätigkeit ohne Bezug auf die Leistung belohnt wird.

Ein Angestellter kann aber zum Beispiel seiner Arbeit sowohl aus monetären Gründen als auch aus Spaß an der Tätigkeit selbst nachgehen. Hierbei überschneiden sich die intrinsische (Freude an der Tätigkeit) und die extrinsische Motivation (äußerer Anreiz in Form einer Bezahlung). Diese Überschneidung kann zum Motivation Crowding Effect oder Crowding-Out Effect führen.

Der Motivation Crowding Effect

Wenn sich extrinsische und intrinsische Motivation überschneiden, kann es zum Motivation Crowding Effect kommen, nämlich dann, wenn die ursprünglich vorhandene intrinsische Motivation durch die extrinsische Motivation verdrängt wird.

  • Die Motivation einer Person lässt sich bei eintönigen Arbeiten, die sie ungern erledigt durch einen äußeren Anreiz (Belohnung) verstärken.
  • Die Motivation einer Person lässt sich bei selbstmotivierten Arbeiten, die sie gern erledigt ab einer gewissen Grenze nicht mehr durch äußere Anreize (Belohnung) verstärken und kann die intrinsische Motivation sogar verdrängen.

So beeinflusst die Art des Antriebs die Leistung

Ob nun die intrinsische oder extrinsische Motivation wichtiger ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Im Durchschnitt haben die beiden Arten der Motivation den gleichen Einfluss auf die Leistung, was eine Metaanalyse von Cerasoli, Nicklin und Ford im Jahr 2014 gezeigt hat. Allerdings wird bei tiefergehenden Untersuchungen schnell klar, dass es bei der Bewertung der Beeinflussung der Leistung durch die Art der Motivation auf die Komplexität der Aufgabe selbst ankommt.

Die intrinsische Motivation ist am wichtigsten bei anspruchsvollen, komplexen Aufgaben, bei denen die ausführenden Personen besonders viel Eigenverantwortung tragen. Die extrinsische Motivation wiederum hat bei einfachen, strukturierten Tätigkeiten eine höhere Bedeutung. (Becker, WPGS)

Intrinsische Motivation fördern

Wenn extrinsisch motivierte Personen Ziele verfolgen, kann es zu Motivationsproblemen kommen. Es gilt also, die intrinsische Motivation zu erhöhen bzw. sie zu halten. Wie weiter oben bereits beschrieben wird die intrinsische Motivation vor allem durch die interne Prozessmotivation und das interne Selbstverständnis beeinflusst. Letzteres zielt auf die Werte und Ideale einer Person ab. Grundsätzlich solltest du dir also vor Ausübung einer Tätigkeit über deine eigenen Interessen und Neigungen im Klaren sein und folgende Fragen beantworten:

  • Was treibt dich an?
  • Welche Werte sind dir wichtig?
  • Welche Stärken und Schwächen hast du?
  • Welche Aufgaben erledigst du besonders gern?

 

Sind diese Fragen geklärt, wirst du einen entscheidenden Schritt weiter sein, wenn es darum geht herauszufinden für welche Tätigkeiten du eine tiefe intrinsische Motivation hast. Allerdings werden dir in deinem Leben wahrscheinlich immer wieder Aufgaben begegnen, die du nicht gern erledigst – sei es im Privaten oder im Berufsleben. Mit ein paar kleinen Kniffen, kannst du deine intrinsische Motivation aber fördern.

 Intrinsische und Extrinsische Motivation, Intrinsische Motivation

Faktoren, die die intrinsische Motivation fördern

Belohnung

Belohne dich nach erfolgreicher Erledigung einer Aufgabe mit etwas, das du gern tust. Auch die Verbindung der unliebsamen Tätigkeit mit etwas Positivem kann wahre Wunder wirken. Zum Beispiel kannst du dich während des Wohnungsputzes von deinem Lieblingshörbuch berieseln lassen.

Pausen

Regelmäßige Pausen sind nicht nur wichtig für einen klaren Kopf sondern auch für den Elan. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft lässt dich die Aufgabe mit Leichtigkeit erledigen. Und stell dir nur das wunderbare Gefühl vor, wenn du alles endlich geschafft hast.

Schlaf

Genügend Schlaf wirkt sich nicht nur auf unsere Leistungsfähigkeit sondern auch auf die Motivation aus. Zu wenig Ruhe laugt deinen Körper aus und macht dich anfälliger für Stress – und das ist wirklich das letzte, was du gebrauchen kannst, wenn es darum geht, eine Aufgabe zu erledigen.

Ablenkung

Wenn dir mal alles zu viel wird, lenk dich mit sportlichen oder sozialen Aktivitäten ab, um auf andere Gedanken zu kommen. So bekommst du neue Impulse und die unliebsame Aufgabe wird dir danach viel leichter von der Hand gehen, versprochen.

Ziele

Hab immer das große Ganze vor Augen. Für was tust du das alles? Wie fühlst du dich, wenn du dein Ziel endlich erreicht hast? Das motiviert und hält dich auch während Tätigkeiten bei Laune, die du nicht so gern erledigst.

Neugierde

Oft hilft es, eine mühselige Tätigkeit mal auf eine ganz neue Weise zu erledigen. Challenge dich selbst. Musst du zum Beispiel staubsaugen? Probiere es diesmal doch einfach mal mit der linken Hand. Lass deiner Fantasie einfach freien Lauf. Mit ein wenig Neugierde wird jede noch so langweilige Aufgabe echt attraktiv.

Intrinsische Motivation fördern, intrinsischen Motivation

Zu guter Letzt möchten wir dir ein paar praktische Tipps mit auf den Weg geben, wie du deine intrinsische Motivation erhöhen kannst. Viel Spaß beim Ausprobieren.

6 praktische Tipps für mehr intrinsische Motivation

  1. Gute Laune ist der Schlüssel: Egal, ob Musik oder ein witziges Video – stimm dich auf die Aufgabe ein und sorge für gute Laune.
  2. Zerteile die Aufgabe: So erscheint sie deutlich kleiner und machbarer. Sitzt du vor einem riesigen Berg an Akten? Beginn einfach erst einmal mit zwei Stück und geh so weiter Schritt für Schritt.
  3. Such nach etwas Schönem: Frag dich, was an der Tätigkeit dir gut gefällt. Du wirst mit Sicherheit etwas finden und damit geht dir die Aufgabe viel leichter von der Hand.
  4. Erkenne einen Sinn: Frag dich, welchem Sinn die Aufgabe dient. Das lässt das Gefühl der Zeitverschwendung schwinden und erhöht deine Motivation.
  5. Sei dankbar: Halte dir immer vor Augen, dass es auf der Welt Menschen gibt, die diese Tätigkeit liebend gern erledigen würden. Dankbarkeit ist Motivation pur!
  6. Verbinde dich mit deinem Selbstbild: Egal, welche Tätigkeit du ausführst – du versuchst immer deinem Selbstbild zu entsprechen. Stell dir also die folgenden beiden Fragen: Warum tun Menschen wie ich sowas? Warum passt diese Tätigkeit zu Menschen wie mir?

FAQ

Was ist intrinsische Motivation?

Intrinsisch motivierte Tätigkeiten werden um ihrer selbst Willen durchgeführt und bereiten der Person, die sie durchführt Freude. Die Aufgabe selbst erfüllt die Person mit einer solchen Freude, dass sie es kaum erwarten kann, sie auszuführen und sich währenddessen wünscht, den ganzen Tag nichts anderes tun zu dürfen. Es entsteht eine Art Flow-Erlebnis.

Hier stammt die Motivation für eine Aufgabe aus dem Erleben des Verhaltens selbst bzw. aus der Erwartung des Erlebens. Die intrinsische Motivation ist am wichtigsten bei anspruchsvollen, komplexen Aufgaben, bei denen die ausführenden Personen besonders viel Eigenverantwortung tragen.

Frag dich doch mal, was bei dir diese intrinsische Motivation auslöst. Schreib es dir am Besten auf und lies es dir zwischendurch durch. Dadurch bleibst du auf Kurs.

Was ist der Unterschied zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation?

Grundsätzlich gilt ein Verhalten als extrinsisch motiviert, wenn es instrumentell ist, also dazu dient, ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen bzw. zu vermeiden. Die zu erzielenden Ergebnisse wirken als positive oder negative äußere Anreize. Solche Anreize können Belohnungen in Form von Geld etc. sein. Bei der intrinsischen Motivation stammt die Motivation für eine Aufgabe aus dem Erleben des Verhaltens selbst bzw. aus der Erwartung des Erlebens.

Wie entsteht innerer Antrieb?

Du verfügst über genügend intrinsische Motivation, wenn die Tätigkeit einen Großteil der folgenden Faktoren erfüllt.

  1. Sie bereitet dir Freude.
  2. Sie fühlt sich gut für dich an.
  3. Sie weckt dein Interesse/deine Neugier.
  4. Sie stellt eine positive Herausforderung für dich dar, überfordert dich aber nicht.
  5. Sie langweilt und unterfordert dich nicht.
  6. Sie ist zweckfrei, dient also keinem anderen Zweck als der Tätigkeit selbst.
  7. Sie macht Sinn für dich.
  8. Sie weckt positive Emotionen in dir.
  9. Sie passt zu deinem Selbstbild.

Wie kann man intrinsische Motivation fördern?

Wichtig ist, dass du gut auf dich selbst achtest. Belohne dich selbst, gönn dir Pausen und genügend Schlaf, Lenk dich mit spaßigen Aktivitäten ab, wenn es dir mal zu viel wird und halte dir immer deine Ziele vor Augen.

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